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Wehrendorf. Mit viel Spaß waren die Wehrendorfer Kinder bei der Kartoffelernte dabei.
Ihr Eifer sagt viel aus über die Vorzüge kleiner Schulstandorte.
“Habt ihr alle eure Jacken und Gummistiefel an und einen Korb oder Eimer dabei?” Mit einem vielstimmigen “Na klar!” wurde die Frage von Lehrerin Wenke Busse beantwortet und dann ging es auch schon los. 60 Schulkinder und eine Gruppe Kindergartenkinder zogen von der Grundschule Wehrendorf aus den Tiefen Weg hinunter, um auf Siefkers Acker Kartoffeln zu ernten.” Im Frühjahr hatten sie die Setzkartoffeln gelegt und in der Zeit dazwischen, bis aus den 15 Kilo etwa 300 Kilo geworden waren, viel gelernt über die tolle Knolle: Im Matheunterricht wurden die Kartoffeln gewogen und dabei alte und neue Waagen vorgestellt; in Sachkunde gab es viel Wissenswertes über Herkunft und Anbau der Kartoffel, ihre Inhaltsstoffe und Verarbeitung, und in Kunst schließlich wurden die Knollen gezeichnet und gemalt”, berichtete Lehrerin Sabine Böschemeier.
Engagierte Eltern
Deshalb geriet die Ernte auf dem Feld unterhalb der Schule auch zu einem kreativen Ereignis. Neben dem sportlichen Aufsammeln und Abladen auf dem Trecker von Dietrich Siefker, ging es auch immer wieder darum, besonders geformte Knollen zu entdecken. Kartoffeln in Herz- oder Bananenform, Kartoffeln mit Gesichtern, Kartoffeln, die fast eckig waren jenseits aller EU-Normen erfreuten sich die Kinder an ihren Fundstücken. Alle waren mit Feuereifer bei der Sache, nicht zuletzt auch Hermann und Dietrich Siefker.“ Das Engagement der Eltern, ja des ganzen Dorfes, animiert die Kinder ebenso mitzumachen”, beschreibt Wenke Busse die Vorzüge des Schulstandortes.” Eine Dorfschule zu erhalten bedeutet eben auch, ein Dorf zu erhalten”, lautet ihr Fazit.
Leckeres Rezept
Und was passiert mit der Ernte? Sie wird am Freitag, 22. September, beim 2. Wehrendorfer Kartoffelfest, das von 16 bis 19 Uhr mit dem ganzen Dorf auf dem Schulhof gefeiert wird, zu leckeren Spezialitäten verarbeitet, vom saftigen Kartoffelsalat bis zum knusprigen Gratin. Denn es stimmt gar nicht, dass Kinder Kartoffeln nur als Pommes mögen, wie Marieke aus der dritten Klasse erklärt. Gern verrät sie uns ihr Rezept für einen Kartoffelauflauf: ”Man muss die Kartoffeln reiben und auf den Boden einer Auflaufform geben, dann Wurst, egal welche Sorte, dann nochmal Kartoffeln und obendrauf nochmal Käse, wenn man mag. Und dann damit in den Backofen”, so ihre Empfehlung.
Kerstin Balks in der Wittlager Zeitung vom 07.09.2017 (s.a. PDF-Fotos)
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